Die Kleingärtner genießen Narrenfreiheit

Die Kleingärtner richten keinen dauerhaften Schaden an

Mönchengladbach, 18. Februar 2011. Die Stadt Mönchengladbach ist froh, dass die Kleingärtner städtischen Grund und Boden gärtnerisch pflegen, auf dem andernfalls das Unkraut wuchern würde. Ob dabei in den Kleingärtnervereinen alles mit rechten Dingen zugeht, ist nebensächlich.

Bei der Neuwahl des Vorstandes eines Kleingärtnervereins sollten die Kandidaten sich der in Mitgliederversammlung vorstellen und darlegen, wodurch sie sich für die Arbeit im Vorstand qualifiziert haben. Erfahrungen bei der Menschenführung und Kenntnisse des Vereinsrechts wären die Grundvoraussetzungen für die Tätigkeit im Vorstand. Solche Maßstäbe werden angelegt bei wichtigen Organisationen. Doch bei den Kleingärtnern fragt niemand danach. Die Vorstandsmitglieder werden gewählt und wursteln dann jahrelang vor sich hin.

Die Stadtverwaltung von Mönchengladbach stört sich nicht daran. Für die Landschaftspflege sind Personaldebatten völlig unwichtig. Es ist egal, wenn Sträucher falsch geschnitten werden, denn sie wachsen nach. Bleibenden Schaden in der Landschaft können die Kleingärtner nicht anrichten. Darum lässt man den Kleingärtnern die Narrenfreiheit. Denn die Alternative wäre, den städtischen Grund und Boden verkommen zu lassen oder Fachkräfte für die Landschaftspflege einzustellen. Beides will die Stadtverwaltung von Mönchengladbach nicht.

Problematisch wird es aber, wenn Fremdenfeindlichkeit oder ähnliches die Folge der Narrenfreiheit ist. Oft genug entstehen im Kleingärtnerverein Feindschaften, die ein Leben lang andauern, auch wenn die Beteiligten längst keine Kleingärtner mehr sind. Viele Konflikte könnten vermieden werden, wenn die Funktionäre Fähigkeiten zur Menschenführung hätten.  

Autor: Wilhelm Klumbies, D-41065 Mönchengladbach