Fremdenfeindlichkeit auf der Straße ist nur die Spitze des Eisbergs

Der Kreisverband Mönchengladbach der Kleingärtner e.V. schürte die Fremdenfeindlichkeit unter den Kleingärtnern

Mönchengladbach, 14. November 2011. Nachdem die Thüringer Neonazis sich ins öffentliche Bewusstsein gebombt haben, wird der Verfassungsschutz kritisiert, dass er in Vergangenheit nicht die richtigen Schlüsse aus ähnlichen Zwischenfällen gezogen hat. Verharmlosung wird den Beamten vorgeworfen.

In der Tat: Man schaut viel zu oft weg. Zwei öffentlich bekannt gewordene Vorfälle aus Mönchengladbach belegen, dass Fremdenfeindlichkeit sogar dort ausgelebt wird, wo man es überhaupt nicht vermutet.

Als zwei Russlanddeutsche sich in Mönchengladbach um die Pacht von Kleingärten bemüht haben, wurden sie abgewiesen. Die Kleingärten in Mönchengladbach werden vom Kreisverband Mönchengladbach der Kleingärtner e.V. verpachtet. Die Begründung des Vorsitzenden des Kreisverbandes Heinz-Josef Claßen (CDU) war, man wolle keine Überfremdung. Nationale Grenzen seien in den Kleingartenanlagen wichtig. Zuvor war auch die Verpachtung an ein türkisches Ehepaar abgelehnt worden.

Weil der Kreisverband Mönchengladbach der Kleingärtner e.V. behauptet, alle Kleingärtner in Mönchengladbach zu vertreten, hat ein Kleingärtner gegen die öffentlich zur Schau gestellten Fremdenfeindlichkeit protestiert. Die Antwort war, dass der Vorstand des Kreisverbandes den Pachtvertrag mit dem Kleingärtner fristlos gekündigt hat. Im Vorstand waren u.a. Heinz-Josef Claßen als Vorsitzender und Kurt Liedtke als sein Stellvertreter. Kurt Liedtke ist Beamter bei der Agentur für Arbeit in Mönchengladbach.

Autor: Wilhelm Klumbies, D-41065 Mönchengladbach